Geschäftsklima der Zulieferindustrie: Tiefpunkt zum Jahresende 2024
20.01.2025 Branche & Märkte Fachbericht

Geschäftsklima der Zulieferindustrie: Tiefpunkt zum Jahresende 2024

Das ifo-Geschäftsklima der deutschen Zulieferindustrie hat im Dezember 2024 einen neuen Tiefstand erreicht. Mit einem Rückgang von 3,9 Punkten liegt der saisonbereinigte Wert nun bei -36,8 Punkten – der schlechteste Wert seit Mai 2020, als die Corona-Pandemie die Wirtschaft massiv beeinträchtigte. Besonders alarmierend ist die stark negative Einschätzung sowohl der aktuellen Geschäftslage als auch der Erwartungen für die kommenden Monate.

Linien Graph in blau und rot
blau und roter liniengraph über Geschäftsklima der Zuliferindustrie

Dramatische Verschlechterung der Lage und düstere Aussichten

Die Beurteilung der aktuellen Geschäftslage sank im Dezember um 5,0 Punkte auf -39,1 Saldenpunkte, während die Erwartungen für die nächsten sechs Monate um 2,7 Punkte auf -33,5 Saldenpunkte zurückgingen. Beide Werte markieren den tiefsten Punkt des Jahres 2024. Besonders beunruhigend ist, dass die aktuelle Lage im Vorjahresmonat noch deutlich besser beurteilt wurde (-12,5 Punkte), was auf eine rapide Verschlechterung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen hindeutet.

Die deutschen Zulieferer hatten zwischenzeitlich auf eine Verbesserung gehofft, insbesondere nach einem Höchststand der Erwartungen im Juni 2024 (-17,9 Punkte). Diese Hoffnungen haben sich jedoch nicht erfüllt. Stattdessen belastet die Kombination aus strukturellen Herausforderungen in der Energiewirtschaft, massiven Preisschwankungen auf den Strommärkten und tiefgreifenden Strukturbrüchen in den Kundenbranchen die Zulieferindustrie schwer.

Perspektiven für 2025

Die Turbulenzen auf den Strommärkten, mit Preisspitzen von über 900 Euro pro Megawattstunde, verdeutlichen die Probleme, die mit der Energiewende und den Wettbewerbsnachteilen der deutschen Industrie verbunden sind. Die bevorstehenden Neuwahlen im Februar 2025 werden zwar politische Weichenstellungen ermöglichen, jedoch dürften strukturelle Probleme nicht kurzfristig gelöst werden.

Für viele Unternehmen und Beschäftigte steht ein schwieriger Jahresstart bevor, der durch die pessimistischen Erwartungen zusätzlich belastet wird. Es ist klar: Die Herausforderungen in der Zulieferindustrie verlangen dringendes politisches und wirtschaftliches Handeln – auch über das Weihnachtsfest hinaus, das für viele Beteiligte von Sorgen geprägt sein dürfte.

Zwei Mikrofone werden von einer Frau gehalten

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