Rohstoffpreisinformation für das vierte Quartal 2024: Aluminium & Zink
16.12.2024 Schmelzen und Rohstoffe Branche & Märkte Fachbericht

Rohstoffpreisinformation für das vierte Quartal 2024: Aluminium & Zink

Der Markt in der Metallindustrie ist ständig in Bewegung – und damit auch die Rohstoffpreise. Die IKB Deutsche Industriebank veröffentlicht quartalsweise einen Bericht, der sich auf die Bestände und Preise von Aluminium und Zink konzentriert. Die wichtigsten Entwicklungen im vierten Quartal 2024 werden im aktuellen Bericht beleuchtet.

Produktbild Aluminium Ingot
Graf Aluminium Preis Entwicklung der Lagerbestände von Aluminium seit 2018 in Millionen Tonnen.

Entwicklungen und Prognosen zu Aluminium

Die Produktion von Primäraluminium weltweit lag bis Ende Oktober 2024 2,8 Prozent über Vorjahresniveau. Die chinesische Primäraluminiumproduktion fiel knapp 4 Prozent höher aus; diejenigen im übrigen Asien lag 3,3 Prozent über dem Vorjahreswert. Die Aluminium-Lagerbestände an der LME waren im November mit knapp 6 Prozent rückläufig und lagen zum Monatsende bei 696.000 Tonnen. 

Auch an der SHFE sind die Lagerbestände im Laufe des November geschrumpft. Die Bestände lagen dort zum Ende des Monats um gut 17 Prozent niedriger als zum Ende des Vormonats. Die SHFE-Vorräte sind jedoch doppelt so hoch wie im Vorjahr. An der Comex lagerten Ende November knapp 30.000 Tonnen Aluminium; der Bestand von Recyclingaluminium an der LME liegt bei 1.600 Tonnen. Durch die Rückgänge der Vorräte hat sich die Versorgungslage etwas verschlechtert.

Graf Aluminium Preis Entwicklung der Aluminiumpreise seit 2018 in US-Dollar pro Tonne.
Der Preis für Primäraluminium stagnierte im November mit einer leicht rückläufigen Tendenz. Auch die Recycling-notierung bewegte sich im Laufe des November kaum: durchschnittlich zog der Preis hier um 1 Prozent an. Die Zahl der Handelskontrakte fiel im November um knapp 20 Prozent.

Tendenz: Für den Primäraluminiumpreis sehen wir eine Bewegung von plusminus 300 US-Dollar um den Wert von 2.600 US-Dollar pro Tonne bis zum Ende Q1 2025; den Preis für Aluminium Alloy um gut 400 US-Dollar pro Tonne darunter
Graf Zink Preis Entwicklung der Lagerbestände von Zink seit 2018 in Tausend Tonnen.

Entwicklungen und Prognosen zu Zink

Die Zinkminenproduktion wird in diesem Jahr weiter zurückgehen. Nach dem Rückgang von 2,1 Prozent in 2023 wird für dieses Jahr ein Produktionsrückgang um 1,4 Prozent erwartet. In 2025 wird jedoch eine Erholung um 6,6 Prozent gesehen. Die chinesische Zinkminenproduktion fällt dabei schwach aus. 

Im Rest der Welt wird ein Anstieg der Minenproduktion von 8,9 Prozent prognostiziert. Dazu tragen insbesondere Australien, Mexiko und die Demokratische Republik Kongo bei. Der europäische Output ist in diesem Jahr stark rückläufig, aber soll sich in 2025 wieder erholen.

Graf Zink Preis Entwicklung der Zinkpreise seit 2018 in US-Dollar pro Tonne.
Für die Produktion von raffiniertem Zink wird in diesem Jahr ein Rückgang um 1,8 Prozent gesehen. Grund dafür ist die limitierte Verfügbarkeit von Konzentraten. Auch bei der Raffinadeproduktion wird China in diesem Jahr einen sinkenden Output sehen. Für den Zinkverbrauch wird ein leichter Anstieg um 1,8 Prozent erwartet und damit auch ein leichter Nachfrageüberhang.
Die Zink-Lagerbestände an der LME stiegen im November 2024 durchschnittlich um gut 12 Prozent an. Der Abstand zum Monatsbeginn betrug gut 20.000 Tonnen. An der SHFE lagerten zum Monatsende 77.000 Tonnen; damit befanden sich dort knapp 1,5 Prozent weniger Zinkbestände als im Vormonat. 

Tendenz: Bis Ende Q1 2025 sehen wir den Zinkpreis bei 3.000 US-Dollar pro Tonne in einer Bandbreite von plusminus 500 US-Dollar.
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Autor

Sina Lutter

Sina Lutter

IKB Deutsche Industriebank AG

Dennis Rheinsberg

Dennis Rheinsberg

IKB Deutsche Industriebank AG