28.03.2025
Branche & Märkte
Schmelzen und Rohstoffe
Fachbericht
Deutsche Industrie droht Rohstoffmangel – vollständiger Schrottabfluss durch US-Zölle auf Aluminiumimporte möglich
Die deutsche Aluminiumindustrie warnt vor dramatischen Folgen der neu in Kraft getretenen US-Zölle auf Aluminium. Während Primäraluminium und aluminiumintensive Produkte mit hohen Zöllen belegt werden, bleibt Aluminiumschrotte zollfrei – mit fatalen Konsequenzen für den europäischen Markt. US-Unternehmen kaufen Schrotte zu Höchstpreisen an, was zu einer zunehmenden Verknappung bis hin zum vollständigen Ausverkauf in Deutschland und Europa führt.
EU muss Exportzölle auf Aluminiumschrotte einführen
Rob van Gils, Präsident von Aluminium Deutschland, betont:
„Die Bundesregierung muss sich in Brüssel für Exportzölle auf Aluminiumschrotte einsetzen, um den unkontrollierten Abfluss aufzuhalten und faire Wettbewerbsbedingungen für die deutschen Recyclingbetriebe zu sichern. Ohne schnelles und entschlossenes Handeln der EU werden über Jahre geschaffene Strukturen der Kreislaufwirtschaft zerstört und Unternehmen aus dem Markt gedrängt.“
Transformationsziele in Gefahr
Van Gils fügt hinzu:„Die Unternehmen spüren den Engpass bereits. Wenn wir nicht sofort handeln, verschärft sich die Schrottknappheit dramatisch. Das gefährdet nicht nur den Ausbau der Kreislaufwirtschaft, sondern untergräbt auch die Dekarbonisierungsziele und die Rohstoffsicherheit Europas.“