Millionen für die Kreislaufwirtschaft
03.07.2024 Nachhaltigkeit & CO2-Neutralität Schmelzen und Rohstoffe Fachbericht

Millionen für die Kreislaufwirtschaft

Speira investiert vierzig Millionen in weitere Recyclingkapazität am Standort Rheinwerk. Ziel ist es, die Entwicklung des Standorts voranzutreiben und dort bis zu eineinhalb Millionen Tonnen Kohlenstoffdioxid pro Jahr einzusparen.

Giesserei von speira am Standort Rheinwerk.

Das Unternehmen verfolgt diese Richtung bereits länger: „Wir wollen in Europa die Nummer eins im Aluminiumrecycling werden“, erklärt Boris Kurth, Leiter des Dosengeschäfts des Unternehmens sowie des Recycling- und Gießereibetriebs im Rheinwerk. 

Bereits in den letzten zwanzig Jahren hat das Unternehmen am Standort signifikante Recyclingkapazitäten aufgebaut und Europas modernste Sortieranlage für Dosenschrotte installiert. Die energieintensive Primärproduktion von Aluminium wurde dadurch erfolgreich ersetzt.

Der vierte Recyclingofen für das Rheinwerk wird 2025 errichtet, mit Produktionsbeginn Anfang 2026. Gleichzeitig wird die dritte von vier Gussanlagen umgebaut und durch den Umbau für Recyclinglegierungen optimiert. Dadurch erweitert das Unternehmen die eigene Recyclingkapazität und spart im Vergleich zur Primärerzeugung der gleichen Menge rund eineinhalb Millionen Tonnen Kohlenstoffdioxid ein. 

Laut Kurth solle sich das Rheinwerk langfristig zum führenden „Recycling Hub“ in Europa entwickeln. Hierfür werde die strategische Lage des Standorts im Zentrum Europas als Knotenpunkt der Branche genutzt. 

Neuer Glanz in alten Hallen

In den alten Hallen soll ein neues Schrottlager entstehen, das nicht nur Platz für Lagerflächen bietet, sondern auch Anlage nur Beprobung der eingehenden Schrotte und deren Vorbereitung für das Einschmelzen. Das Unternehmen möchte zukünftig bei der Beprobung Schrotte, die bereits einen Lebenszyklus hinter sich haben, mitberücksichtigen. Außerdem sollen diese Post-Consumer-Scraps zukünftig vermehrt als Quelle genutzt werden. 

Daneben erweitert die Gießerei die Lagerflächen für Krätzen. Das ist die Oxidschicht, die beim Abkühlen des Flüssigaluminiums entsteht, abgestoßen und anschließend wieder recycelt wird. 

Alles für die schnelle Dose

Der neue Recyclingofen schmilzt anschließend Aluminiumlegierungen, die nach dem Walzen zu Getränkedosen verarbeitet werden. Aufgrund der Schnelllebigkeit von Getränkedosen kann das Unternehmen den ökologischen Vorteil modernster Technik effizient nutzen. Der Lebenszyklus von Produktion bis Recycling bei Getränkedosen beträgt rund sechzig Tage. 

Gemeinsam mit anderen Unternehmen setzt sich das Unternehmen für eine höhere Recyclingquote bei Getränkedosen ein. Außerdem forscht das Unternehmen zu recyclingfreundlichen Legierungen und fördert Pfand- und Rücknahmesysteme für Getränkedosen. 

 
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