Gigacasting-Pioniere gewinnen den Europäischen Erfinderpreis 2024
10.07.2024 Branche & Märkte Druckgussprozess News

Gigacasting-Pioniere gewinnen den Europäischen Erfinderpreis 2024

Fiorenzo Dioni und Richard Oberle, Ingenieure bei Idra Italia, wurden am 9. Juli 2024 mit dem Europäischen Erfinderpreis in der Kategorie „Industrie“ ausgezeichnet. Überzeugt hat das Europäische Patentamt (EPA) ihre Arbeit an der Druckgussmaschine Giga Press, die deutlich größere Teile mit wesentlich weniger Komponenten produziert und so Abfall und Energieverbrauch in der Autoindustrie reduziert.

Die Gewinner des Europäischen Erfinderpreises. Ausgezeichnet: Fiorenzo Dioni (l.) und Richard Oberle

Die Gewinner des Europäischen Erfinderpreises 2024 wurden am Dienstag bei einer Hybridveranstaltung in Malta bekannt gegeben. Dionis und Oberles Pionierleistungen haben zur Entwicklung der Giga Press geführt, die zu den größten Druckgussmaschinen der Welt gehört. In Kombination mit dem sogenannten „5S-Einspritzsystem“ produziert sie Teile in einem größeren Maßstab und mit weniger Komponenten – eine Revolution für den Bau von Elektrofahrzeugen.

EUROGUSS 365 hat 2024 mehrfach über das Gigacasting-Verfahren berichtet, das auch als Megacasting bekannt ist. Im TREND REPORT „Aluminiumdruckguss stößt in neue Dimensionen vor – alles mega oder was?“ haben wir ausführlich die Möglichkeiten und Grenzen des Verfahrens aus Sicht von Praktikern und Wissenschaft beleuchtet.

Innovativer Meilenstein

„Die Giga Press revolutioniert die Automobilindustrie und wird die Druckguss-Technologie grundlegend verändern“, sagte Dioni anlässlich der Preisverleihung. „Unsere Erfindung ist in erster Linie eine auf den Markt zugeschnittene Entwicklung, weil der Input vom Markt kam. Aber dieses Projekt wird der gesamten Automobilindustrie künftig große Vorteile bringen: weniger Investitionen, höhere Energieeinsparungen und auch große Ersparnisse für den Endverbraucher.“
Die Gewinner nehmen den Preis entgegen. Dioni und Oberle nehmen den Preis in Malta entgegen
„Ich habe mein ganzes Leben mit der Entwicklung von Hydrauliksystemen verbracht, und es war eine große Genugtuung, zuerst die 5S und dann die Giga Press zu entwickeln“, ergänzt Co-Preisträger Richard Oberle. „Mit meiner umfangreichen Erfahrung in diesem Bereich hätte ich mir zu Beginn meiner Karriere nie vorstellen können, einen solch innovativen Meilenstein zu erreichen, der die Welt des Druckgusses verändern würde."

Produktion verschlankt

Die Giga Press ist darauf ausgelegt, die Autoproduktion zu vereinfachen. Im Gegensatz zu konventionellen Techniken, bei denen viele Einzelteile zusammengesetzt werden müssen, produzieren die Giga Press von Idra und vergleichbare Maschinen anderer Hersteller zwei bis drei große Gussstücke.

Die Erfindung hat die Produktion verschlankt und damit die Produktkosten der Fahrzeugbauer gesenkt, da weniger Teile benötigt werden und auch die Transportkosten geringer ausfallen. Die Giga Press verfügt außerdem über eine Metallaufbereitungsvorrichtung, die Aluminiumverschnitte sammelt und für den nächsten Gusszyklus wiederverwendet, was die Abfallmenge reduziert. Darüber hinaus fällt der Energieverbrauch bei der neuesten Version der Giga Press nach Einschätzung von Idra um 54 Prozent geringer aus.

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