Anwenderbericht: Automatisierte Rundum-Lösung für verzugsarmen Strahlprozess
Bei Alupress, einem führenden Hersteller von Aluminium- und Magnesium-Druckgussteilen, resultierte aus der steigenden Nachfrage nach Komponenten für die Elektromobilität der Bedarf an zusätzlicher Strahlkapazität. Diesen deckte das Unternehmen mit einer Hängebahn-Durchlaufstrahlanlage inklusive Fördersystem von Rösler. Die kundenspezifische Konstruktion des Strahlsystems gewährleistet das schonende und effektive Entgraten der Teile.
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Erfahrung in der Bearbeitung von sensiblen Teilen
Geometrie und Materialstärke der Aluminium- bzw. Magnesium-Druckgussteile machten einen Strahlprozess erforderlich, bei dem die Komponenten schonend, vor allem verzugsarm und gleichzeitig effektiv sowie schnell vollautomatisch entgratet werden. Im Anschluss an die Oberflächenbearbeitung werden die Teile gereinigt und die Qualitätskontrolle durchgeführt, bevor sie verpackt und versendet werden.Der Projektumfang beinhaltete daher neben der Strahlanlage ein Fördersystem, das die Komponenten ohne manuelle Eingriffe automatisiert durch die Prozesse Entgraten und Reinigen transportiert. Dass sich Alupress für die Rösler Oberflächentechnik GmbH aus dem fränkischen Untermerzbach, ebenfalls EUROGUSS-Teilnehmer 2024, als Partner in diesem Projekt entschied, lag neben Kriterien wie Qualität und Leistungsfähigkeit von Anlagen und Service auch daran, dass Rösler seine Kompetenz für die Bearbeitung von sensiblen Bauteilen bei einer nahezu identischen Aufgabenstellung bereits unter Beweis gestellt hatte. Außerdem arbeitet Alupress seit Jahren mit verschiedenen Strahlanlagen von Rösler.
Ausgeglichenes Kräfteverhältnis verhindert Teileverzug
Um eine effektive Entgratung im kontinuierlichen Durchlauf sicherzustellen, verfügt die Hängebahn-Durchlaufstrahlanlage über acht Spezialturbinen mit jeweils 11 kW und extra breiten Wurfschaufeln, die zu einem breit streuenden Strahlbild führen. Im Gegensatz zur üblichen einseitigen Platzierung befinden sich die Strahlaggregate an beiden Seiten der Strahlkammer. In Kombination sorgen diese Duplex-Ausführung und das streuende Strahlbild dafür, dass ein Verzug der Werkstücke zuverlässig minimiert wird, obwohl für eine anforderungsgerechte Bearbeitung der Leichtmetall-Teile ein vergleichsweise hoher Strahlmitteldurchsatz nötig ist.
Einen weiteren Beitrag dazu leistet, dass der mit 60 bis 80 Bauteilen bestückte Werkstückträger während des gesamten Strahlprozesses rotiert und an drei Positionen oszilliert. Dadurch wird sichergestellt, dass Grate auch in schwer zugänglichen Bereichen wie Hinterschnitten prozesssicher entfernt werden.
Um zu verhindern, dass das Strahlmittel – ein sehr feines Aluminium-Drahtkorn – durch die Strahlmittelaufbereitung aus der Anlage gesaugt und um zu gewährleiten, dass dennoch eine hohe Reinheit des Strahlmittels erzielt wird, sind Filtertechnik und Kaskadenwindsichtung entsprechend modifiziert sowie die ATEX-konforme Ausführung des Nassfilters berücksichtigt. Notwendige Wartungsarbeiten werden durch Anschlüsse für Reinigungsgeräte an verschiedenen Stellen der Anlage erleichtert und beschleunigt.