Ursachen für Teilentladung in Hochvolt-Antrieben frühzeitig erkennen
Die Aachener FEV-Group, Entwicklungsdienstleister für nachhaltige Mobilitäts- und Energielösungen, hat nach eigenen Angaben die weltweit erste Methode zur Früherkennung und Prävention von Teilentladung in Hochvolt-Fahrzeugantrieben (EDU) entwickelt. Sie nutzt etablierte Messsysteme mit speziell entwickelten Sensoren, die in EDUs zur qualitativen Messerfassung eingesetzt werden. So können Kunden bereits während des Entwicklungsprozesses Teilentladung identifizieren und Gegenmaßnahmen ergreifen.
Teilentladung ist ein lokal auftretender elektrischer Überschlag, der bei Spannungen von mehr als 600 Volt entstehen kann. Ursächlich dafür sind kleinste Defekte oder Inhomogenitäten im Isolationsmaterial oder verschmutzte Oberflächen. Bleibt die Teilentladung unentdeckt und tritt wiederholt auf, führt sie zu fortschreitender Schädigung der Isolierung und zum Stillstand des Fahrzeugs, im ungünstigsten Fall zum Totalschaden.
Elektromagnetische Frequenzanalyse
Die FEV-Lösung misst mit Hilfe elektromagnetischer Frequenzanalyse, einer der präzisesten Messmethoden im Anwendungsbereich elektrischer Antriebe, die elektromagnetischen Felder rund um die Antriebseinheit. Aus den Ergebnissen wird abgeleitet, ob während des Betriebs innerhalb der EDU Teilentladungen entstehen.
„Im Bereich der elektrischen Anlagentechnik und Hochspannungs-Übertragungsnetze ist Teilentladung bereits seit langem bekannt, entsprechende Tests sind dort gängige Praxis“, sagt Dr. Michael Stapelbroek, Vice President Electric Powertrain bei FEV. „Im Automobilsektor rückt das Phänomen hingegen erst mit der zunehmenden Verbreitung der 800-Volt-Batterien in den Fokus.“