Automobilindustrie Prognose 2040: chinesische Autoindustrie im Aufwind, aber Europa kann Wende gelingen
25.11.2024 Mobilität der Zukunft Fachbericht

Automobilindustrie Prognose 2040: chinesische Autoindustrie im Aufwind, aber Europa kann Wende gelingen

Die Automobilindustrie steht vor einem Grundlegenden Wandel: Elektromobilität gewinnt an Bedeutung, regionale Märkte entwickeln sich unterschiedlich und chinesische Hersteller könnten eine größere Rolle einnehmen. Strategische Anpassungen werden für die Wettbewerbsfähigkeit entscheidend sein.

E-Auto austeller auf Euroguss
Autoindustrie Graf

Globale Automärkte im Wandel

Die Automobilbranche befindet sich in einem tiefgreifenden Transformationsprozess, geprägt von Elektrifizierung, Automatisierung und regionalen Verschiebungen der Marktdynamiken. Prognosen zufolge könnten China und der globale Süden bis 2040 zusammen etwa 60 Prozent des Weltmarktes ausmachen, während westliche Märkte voraussichtlich stagnieren oder leicht schrumpfen. Insgesamt wird ein jährliches Wachstum der weltweiten Neuwagenverkäufe von durchschnittlich 1,1 Prozent erwartet.

 

Elektromobilität als dominierender Antrieb

Bis 2040 könnten etwa 70 Prozent der weltweit neu zugelassenen Fahrzeuge rein elektrisch sein. Europa könnte, sofern die aktuellen Gesetzgebungen bestehen bleiben, bereits vorher einen Elektroanteil von über 90 Prozent erreichen. Für China wird ein Anteil von 70 bis 85 Prozent erwartet, während die USA und andere Regionen möglicherweise hinterherhinken. Wasserstoff und synthetische Kraftstoffe dürften aufgrund technischer und wirtschaftlicher Hürden eine kleinere Rolle spielen.
 

Auseinanderdriftende regionale Märkte

  • China und globaler Süden: Starke Wachstumsraten, insbesondere in China (+1,2 Prozent jährlich) und Indien (+4,2 Prozent jährlich).
  • Europa und Nordamerika: Stagnierende bis leicht rückläufige Absatzzahlen, jedoch weiterhin bedeutende Märkte mit großem Volumen.
  • Chinesische Hersteller: Ihr globaler Marktanteil könnte bis zu 34 Prozent erreichen. Auch bei den Zulieferern ist ein Aufstieg chinesischer Unternehmen absehbar.
 

Transformation der Wertschöpfungsketten

Die Elektrifizierung und die zunehmende Bedeutung vernetzter Fahrzeuge verändern die Branche grundlegend. Fahrzeuge könnten bis 2040 größtenteils softwarebasiert konstruiert werden, was neue Geschäftsmodelle und Anforderungen schafft. Zulieferer profitieren voraussichtlich von einem jährlichen Umsatzwachstum von 3,4 Prozent, insbesondere in den Bereichen Batterietechnologie, Elektronik und Automatisierung. Gleichzeitig könnte die Abhängigkeit von China bei Rohstoffen und bestimmten Technologien weiter zunehmen.


Strategische Optionen für westliche Hersteller

Trotz der Herausforderungen bestehen Chancen für westliche Hersteller. Durch effizientere Prozesse, den Einsatz standardisierter Hardware und die Nutzung externer Softwareplattformen könnten sie ihre Wettbewerbsfähigkeit stärken. Bei erfolgreicher Umsetzung dieser Strategien könnten sie bis 2040 einen erheblichen Teil des globalen Wachstums für sich sichern.

 

Zusammenfassung der zentralen Trends

  • Elektromobilität wird bis 2040 voraussichtlich dominieren.
  • Regionale Unterschiede nehmen zu, mit Wachstum in China und dem globalen Süden sowie Stagnation im Westen.
  • Chinesische Akteure könnten an Einfluss gewinnen, doch westliche Hersteller haben bei strategischen Anpassungen weiterhin Chancen.
  • Die Wertschöpfung verschiebt sich hin zu Software und Elektroantrieben.
     

Die Zukunft der Automobilbranche bleibt ungewiss, doch die Entwicklungen bieten ebenso viele Chancen wie Herausforderungen. Unternehmen, die flexibel auf Veränderungen reagieren und ihre Strategien anpassen, könnten langfristig erfolgreich sein.

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