ZF will in Deutschland bis zu 14.000 Stellen abbauen
Die ZF Friedrichshafen AG passt ihre Strukturen an, um wettbewerbsfähiger zu werden und den Veränderungen im Mobilitätssektor, insbesondere bei der Elektromobilität, gerecht zu werden. Das Unternehmen will Investitionen in den Bereichen Nutzfahrzeugtechnik, Chassis Solutions, Industrietechnik und Aftermarket verstärken. Die deutschen Standorte sollen effizienter aufgestellt und zu mehreren Standortverbünden zusammengeführt werden. In Zuge dessen will das Unternehmen die Anzahl der Beschäftigten reduzieren.
„Unsere unternehmerische Verantwortung ist, ZF zukunftsfähig auszurichten und die Standorte in Deutschland so weiterzuentwickeln, dass sie nachhaltig wettbewerbsfähig und solide aufgestellt sind. Uns ist bewusst, dass wir dazu auch schwierige, aber notwendige Entscheidungen treffen müssen. Dabei wollen wir bestmögliche Lösungen für alle Beteiligten finden“, sagt der ZF-Vorstandsvorsitzende Dr. Holger Klein.
Zukunftsstrategie durch Tarifvertrag
Mit der jetzt geplanten, notwendigen Standortkonsolidierung in Deutschland führt das Unternehmen den Grundgedanken des im Jahr 2020 geschlossenen Tarifvertrags Transformation fort. In diesem Zuge wird angestrebt, die Standorte wettbewerbsfähiger und flexibler zu machen, sowie die Personalplanung konsequent am zu erwartenden Bedarf auszurichten. Außerdem soll auf Produkte fokussiert werden, die die Standorte möglichst langfristig absichern. Für den Fall, dass die Strategie nicht den erhofften Erfolg bringt, ist auch eine Restrukturierung oder Schließung möglich.
„Wir wollen deshalb die deutschen Standorte konsolidieren und zu mehreren Standortverbünden zusammenführen. Ziel ist, ein leistungsfähiges Produktionsnetzwerk einerseits und eine effiziente Organisation der Forschungs- und Entwicklungsbereiche andererseits zu schaffen“, sagt Prof. Dr. Peter Laier, der im ZF-Vorstand unter anderem das Ressort Produktion verantwortet.
Neue Strukturen, weniger Beschäftigte
Damit einhergehend wird das Unternehmen die Kapazitäten an die weiterhin erwartbar schwächere Marktnachfrage anpassen. Durch die neue Standortverbundstruktur in Deutschland und die gleichzeitige Anpassung der Kapazitäten sowohl in den Produktions- als auch den Verwaltungsbereichen sowie in der Forschung und Entwicklung soll die Zahl der Beschäftigten in Deutschland von aktuell rund 54.000 bis 2028 sukzessive um 11.000 bis 14.000 reduziert werden. Dies soll abhängig von der weiteren Entwicklung der Märkte und der Rahmenbedingungen am jeweiligen Standort geschehen.
„Der Elektromobilität gehört die Zukunft“
Ein Schwerpunkt der strategischen Neuausrichtung liegt auf der Division Elektrifizierte Antriebstechnologien. „Trotz der aktuellen Marktsituation ist klar: Der Elektromobilität gehört die Zukunft. Wir sind hier in Vorleistung gegangen und werden in diesen Bereich auch weiterhin stark investieren“, erläutert der ZF-Vorstandsvorsitzende Klein. „Der Ernst der Lage verlangt nach entschiedenem Handeln, um das Unternehmen an das verschärfte Markt- und Wettbewerbsumfeld anzupassen und dem Stiftungsauftrag der Zukunftssicherung nachzukommen“, betont Klein.