Werkzeuge innovativer und nachhaltiger fertigen
Die Werkzeug- und Formenbaubranche steht vor neuen Herausforderungen. In einer Zeit, in der Nachhaltigkeit und Effizienz immer mehr an Bedeutung gewinnen, müssen auch etablierte Industrien neue Wege beschreiten, um diesen Ansprüchen gerecht zu werden. Die Toolcraft AG setzt verstärkt auf die Additive Fertigung, um Werkzeuge nicht nur innovativer, sondern auch nachhaltiger herzustellen.
Traditionelle Herstellung von Formen und Werkzeugen: Ein Überblick
Die traditionelle Werkzeugherstellung ist ein aufwendiger Prozess, der seit Jahrhunderten praktiziert wird. Historisch gesehen begann die Herstellung von Werkzeugen mit dem Schmieden, Gießen und Bearbeiten von Metall. In der klassischen Methode werden Werkzeuge oft durch Fräsen, Drehen und Schleifen aus massiven Blockmaterialien hergestellt. Dies kann allerdings zu erheblichem Materialverlust führen und ist oft zeitaufwendig. Auch die Herstellung von Formen für Spritzguss oder Druckguss basiert auf klassischen Techniken wie dem Feingießen oder dem Bearbeiten von Stahlblöcken, was erhebliche Kosten und hohen Ressourcenaufwand mit sich bringt.Additive Fertigung: Neue Dimensionen der Werkzeugherstellung
Die Additive Fertigung revolutioniert diesen traditionellen Ansatz durch die schichtweise Herstellung von Werkstücken. Ein führendes Verfahren in diesem Bereich ist Laser Powder Bed Fusion (L-PBF). Dabei wird das Werkstück Schicht für Schicht aufgebaut, indem ein Laser das zu verarbeitende Material in Pulverform aufschmilzt. Das L-PBF-Verfahren ermöglicht die Fertigung von hochkomplexen Bauteilen, die gleichzeitig leicht und robust sind. Besonders im Bereich der Leichtbauweise, der Funktionsintegration und bei komplexen Strukturen zeigt das L-PBF-Verfahren seine Stärken. „Die Additive Fertigung eröffnet uns völlig neue Dimensionen“, sagt Uwe Schulmeister, Bereichsleiter Additive Fertigung bei der Toolcraft AG. „Mit dieser Technologie können wir nicht nur bestehende Werkzeuge optimieren, sondern auch Neuwerkzeuge effizienter und umweltfreundlicher produzieren.“
Laser Metal Deposition (LMD): Effizienz durch Nachhaltigkeit
Ein weiteres zukunftsweisendes Verfahren ist Laser Metal Deposition (LMD). Dieses additive Verfahren bietet insbesondere im Werkzeugbau enorme Vorteile. Anstatt defekte oder abgenutzte Werkzeuge komplett neu zu fertigen, können diese durch präzisen Materialauftrag repariert und sogar optimiert werden. Dies spart nicht nur Zeit und Kosten, sondern reduziert auch den Materialeinsatz erheblich. Typische Anwendungen für LMD finden sich beispielsweise bei der Reparatur von Turbinenschaufeln, Wellen oder Werkzeugen. Zusätzlich ermöglicht LMD das Aufbringen von Funktionsschichten, wie etwa Verschleiß- und Korrosionsschutz. „Die Kombination von Reparatur, Beschichtung und hybriden Bauweisen macht das LMD-Verfahren zu einem echten Alleskönner“, betont Schulmeister.