Smart Foundries und 3D-Druck: Die Zukunft der italienischen Gießereibranche
25.09.2024 Branche & Märkte Fachbericht

Smart Foundries und 3D-Druck: Die Zukunft der italienischen Gießereibranche

Die italienische Gießereibranche hat sich in den letzten Jahrzehnten zu einer treibenden Kraft in Europa entwickelt. Bedeutende Unternehmen der italienischen Druckgussbranche, wie FBL Pressofusioni S.r.l, Ghial S.p.A. und ItalPresseGauss S.p.A. sind auf der EUROGUSS vertreten. Nachhaltigkeit und Digitalisierung sind wichtige Themen, die das Wachstum der Branche in den nächsten Jahren weiter vorantreiben werden.

Italienischer Messestand auf der EUROGUSS.

Auch in Italien ist die Automobilindustrie ein zentraler Kunde. Rund 37 Prozent der Gussteile, die in Italien hergestellt werden, sind für die Automobilindustrie bestimmt. Die Nachfrage nach leichten und gleichzeitig robusten Bauteilen für Elektrofahrzeuge wird die Branche in den kommenden Jahren maßgeblich prägen.

Technologische Fortschritte in der Gießereiindustrie

Ein wichtiger Grund für den Erfolg der italienischen Gießereien ist der Fokus auf technologische Innovationen. Der Einsatz von digitalen Technologien, insbesondere in Smart Foundries, hat es den Unternehmen ermöglicht, ihre Produktionskosten zu senken und die Produktqualität zu verbessern. 

Smart Foundries basieren auf der Vernetzung von Maschinen und Sensoren, die es erlauben, den Produktionsprozess in Echtzeit zu überwachen und anzupassen. Laut einer Studie von PwC haben Unternehmen, die solche Technologien einsetzen, ihre Produktionskosten um bis zu 20 Prozent gesenkt und die Produktivität um bis zu 25 Prozent gesteigert.

Der 3D-Druck hat zudem die Produktionszeit für komplexe Gussteile verkürzt und eröffnet neue Möglichkeiten für die individuelle Anpassung von Produkten. Durch den Einsatz des 3D-Drucks können Gießereien Prototypen schneller und kostengünstiger herstellen, wodurch die Markteinführungszeit für neue Produkte verkürzt wird.

Nachhaltigkeit als Schlüssel für die Zukunft

Nachhaltigkeit ist ein zentrales Thema in der italienischen Gießereibranche. Die Nutzung von recyceltem Aluminium und die Implementierung energieeffizienter Verfahren sind nur einige der Maßnahmen, die viele Unternehmen ergreifen, um umweltfreundlicher zu produzieren. Italienische Gießereien haben sich das Ziel gesetzt, bis 2030 40 Prozent ihres CO2-Ausstoßes mit erneuerbaren Energien zu decken. Zum Vergleich: 2023 lag dieser Wert bei 19,9 Prozent. 

Gleichzeitig helfen Digitalisierung und Automatisierung, den Energieverbrauch zu optimieren und Abfälle zu minimieren, was zu einem nachhaltigeren und effizienteren Produktionsprozess führt. Zusätzlich arbeiten viele italienische Gießereien eng mit Forschungsinstituten zusammen, um neue umweltfreundliche Materialien und Produktionsmethoden zu entwickeln.

Besucher auf der EUROGUSS Messe.

Schwache Nachfrage der Automobilindustrie

Aktuelle Daten aus dem ersten Quartal 2024 zeigen, dass sich auch in Italien die Gießereiindustrie der negativen Entwicklung in der Automobilindustrie nicht entziehen kann. Trotz des konjunkturellen Wachstums der italienischen Wirtschaft insgesamt besteht ein Trendrückgang von etwa 10 Prozent im Vergleich zum selben Quartal 2023. Auch der ACT-Index, also die Beurteilung, wie ein Unternehmen das Referenzquartal verbracht hat, ist weiter gefallen und lag im März bei 43,1 Punkten. 

„Die ersten drei Monate des Jahres bestätigen die bereits Ende letzten Jahres erkennbare Nachfrageschwäche“, verdeutlicht Fabio Zanardi, der Präsident von Assofond – dem italienischen Gießereiverband. Er betont: „Wir haben es mit einem insgesamt schwachen Markt zu tun“. Der Rückgang des ACT-Index signalisiert eine sinkende Aktivität in der Automobilindustrie, die durch die schwächere Nachfrage und die globalen Lieferkettenprobleme weiter belastet wird.

Zwei Mikrofone werden von einer Frau gehalten

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