Megacasting am Standort Biberach gestartet
04.11.2024 Lightweight Trend Fachbericht

Megacasting am Standort Biberach gestartet

Vor zwei Jahren begann die Entwicklung eines innovativen Druckgussverfahrens, in welches Handtmann Millionen investierte. Diese bedeutende Investition markierte den Beginn eines Projekts, das die Automobilproduktion immens verändern könnte. Am 25. Oktober 2024 wurde erstmals ein Serienteil auf der neuen Megacasting-Maschine gegossen. Europas größte familiengeführte Leichtmetallgießerei hat damit nicht nur ihre Innovationskraft unter Beweis gestellt, sondern auch den Weg für eine neue Ära in der Herstellung großer Strukturteile geebnet.

Megacasting Maschine von oben

Megacasting bezeichnet das Gießen sehr großer Metallteile, die spezielle Gießtechniken und Maschinen erfordern. Diese Technologie, die besonders in China und den USA auf dem Vormarsch ist, könnte den Herstellungsprozess von Automobilen grundlegend verändern.

 

Handtmanns Einstieg in die Megacasting-Produktion

Durch die Inbetriebnahme einer Carat 610 extended mit 61.000 kN Schließkraft und einem Schussgewicht von bis zu 128 kg Aluminium, steigt das Unternehmen in die Produktion großer Strukturteile ein. Dies ermöglicht die Herstellung von großen Batteriegehäusen und kompletten Vorder- oder Hinterwagen für Elektrofahrzeuge. Erste Projekte mit deutschen Automobilherstellern wurden bereits gestartet. 

Die Investition in Megacasting unterstreicht das unternehmerische Engagement und die Innovationsorientierung. Diese Technologie ist ein zentraler Bestandteil der Strategie, um Kunden in der Transformation zu unterstützen und die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Automobilwirtschaft zu stärken. Investitionen in neue Prozesse und Technologien sind entscheidend für langfristiges Wachstum und Innovation.

 

Vorteile und Nachhaltigkeit

Die Vorteile von Megacasting umfassen eine reduzierte Fertigungskomplexität, niedrigere Einkaufs- und Logistikkosten sowie die Einsparung von Gewicht in der Karosserie, was besonders bei Elektrofahrzeugen wichtig ist. Zudem können arbeitsintensive Füge- und Nachbearbeitungsschritte wie Schweißen und Fräsen übersprungen werden. Diese Technologie bietet auch Vorteile im Fahrzeugrecycling, da größere Bauteile aus einem Material nachhaltiger sind.

Handtmann Mitarbeiter stehen nebeneinander und schauen in die Kamera v.l.n.r.: Hermann Hahn (Mitglied der Unternehmensleitung), Markus Handtmann (Co-CEO Handtmann Holding), Helmut Hirt (Bereichsleiter Dauerformen), Tobias Nunnenmacher (Abteilung Technologie), Heiko Pfeiffer (Geschäftsführung Leichtmetallguss), Wolfgang Schmidt (Geschäftsführung Leichtmetallguss), Dirk Seckler (Geschäftsführung Leichtmetallguss), Valentin Ulrich (Co-CEO Handtmann Holding), Dr. Robert Omagbemi (Mitglied der Unternehmensleitung), Mark Bilgery (Abteilungsleiter Technologie), Markus Unkel (Abteilung Technologie), Martin Eisenbraun (Abteilungsleiter Fertigungsvorentwicklung)

Stimmen aus der Unternehmensführung

Dirk Seckler, Geschäftsführer Vertrieb und Technische Entwicklung, betont: „Wir haben früh erkannt, dass wir uns vom reinen ‚Built-to-Print‘ zum innovativen Kompetenz- und Lösungsanbieter transformieren müssen. Durch den Einstieg in das Megacasting übernehmen wir eine Vorreiterrolle und sind der kompetente Partner für unsere Kunden in der Transformation der Automobilbranche.“

Heiko Pfeiffer, Geschäftsführer Produktion, fügt hinzu: „Die Einführung von Megacasting markiert einen Wendepunkt in der Fahrzeugproduktion. Große und komplexe Strukturbauteile können in einem einzigen Guss hergestellt werden, was die Produktionszeit verkürzt, die Materialeffizienz verbessert und die strukturelle Integrität der Fahrzeuge erhöht.“

Zwei Mikrofone werden von einer Frau gehalten

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