Aufgrund der nachhaltigen Eigenschaften von Zink und des Herstellungsprozesses gewinnt Zinkdruckgussweiter an Bedeutung. Zinkdruckguss ermöglicht die Umsetzung komplexer Geometrien mit dünnen Wanddicken bei hoher Reproduzierbarkeit in engen Toleranzen und mit hohen Festigkeitswerten. Die Qualität und Qualitätsüberwachung sind in der Prozesskette entscheidend – von der normgerechten Zinkdruckgusslegierung bis zu den fertigen Gussteilen. Hochwertige Produkte aus Zinkdruckguss benötigen eine kontinuierliche Qualitätsüberwachung – von der Legierung über den Zinkdruckguss-Prozess, die Oberflächenbehandlung bis zum Fertigprodukt.
Zinkdruckgusslegierungen
In der Praxis durchgesetzt haben sich vor allem die Legierungen ZP0400, ZP0410, ZP0430, die bereits zu Beginn der 1930er-Jahre mit dem Zinkdruckgussverfahren entwickelt wurden. Sie bilden die Basis für die Entwicklung weiterer Zinkdruckgusslegierungen, für spezielle Einsatzgebiete wie sehr dünnwandiges Gießen oder für die Optimierung spezieller Oberflächeneigenschaften. Die Basis der Legierungen bildet Feinzink mit einer Reinheit von 99,995 Prozent Zink. Reines Aluminium, Kupfer und Magnesium sind weitere Bestandteile, die erheblich das Eigenschaftsprofil der Legierungen beeinflussen: Kupfer verbessert die Zugfestigkeit und Härte und Magnesium verhindert interkristalline Korrosion. Aluminium begünstigt die Verarbeitbarkeit des Zinks sowie die wichtigsten Gebrauchseigenschaften, also Zugfestigkeit, Bruchdehnung und Schlagbiegezähigkeit. Gleichzeitig reduziert Aluminium bei Temperaturen unterhalb von 450 Grad Celsius die Reaktivität eisenhaltiger Materialien im Kontakt mit der flüssigen Schmelze drastisch. Dadurch sind alle Zink-Aluminium-Legierungen im schnellen und hochproduktiven Warmkammer-Druckgussverfahren verarbeitbar.
Die meisten Zinkdruckgussanwendungen werden in Deutschland heute in ZP0410 ausgeführt. Die am zweithäufigsten eingesetzte Legierung ZP0430 hat durch ihren höheren Kupfergehalt eine höhere Zugfestigkeit und ist härter. Sie wird in vielen Druckgussanwendungen mit besonderer Reibungsbelastung aber auch im Werkzeug- und Formenbau eingesetzt. Die Legierung ZP0400 zeichnet sich durch gute physikalische und mechanische Eigenschaften aus. Sie kommt vor allem im englischsprachigen Raum zum Einsatz und wird bevorzugt da eingesetzt, wo es auf Maßbeständigkeit ankommt. Die Legierung ZP 0810 ist die alternative zu ZP0430 und wird ebenfalls häufig im englischsprachen Raum eingesetzt, wobei die mechanische Eigenschaften, mit denen der Legierung ZP0430 vergleichbar sind.