Kurzfristiger Rohstoffausblick August: Aluminium und Zink
Der Markt in der Metallindustrie ist ständig in Bewegung - und damit auch die Rohstoffpreise. Dieser Bericht, der monatlich von der IKB Deutsche Industriebank veröffentlicht wird, konzentriert sich auf Aluminium und Zink und beleuchtet die wichtigsten Entwicklungen im August 2022.
Kommentar zu Aluminium
Ende Juni 2022 hatte die weltweite Primäraluminiumproduktion nach dem Rückgang zu Beginn des Jahres wieder das Niveau des Vorjahres erreicht. Während Europa einen Rückgang von 11% verzeichnete, wiesen die Golfregion und Asien ohne China deutliche Zuwächse auf. China produzierte nach den Einbußen zu Beginn des Jahres nun 0,5 % mehr Primäraluminium, was die kriegsbedingten Produktionsrückgänge in Europa ausgleicht. Für 2022 erwarten wir eine Produktion von 67,8 Millionen Tonnen. Hinzu kommen rund 13 Millionen Tonnen recyceltes Aluminium.
Im Juli 2022 sind die Bestände an Primäraluminium sowohl an der LME als auch an der SHFE gesunken. Die Bestände an Aluminiumlegierungen liegen nur noch bei 2.100 t. Somit ist das Gesamtangebot auf dem Markt sowohl für Primäraluminium als auch für Aluminiumlegierungen äußerst knapp. Die Nachfrage nach physischem Aluminium bleibt dagegen hoch. Impulse kommen nach wie vor aus dem Leichtbau.
Die Investitionsnachfrage ging im Juli um rund 33 % zurück. Die Aluminiumpreise sind aufgrund der anhaltenden Rezessionsängste weiter gesunken.
Tendenz: Bis zum Ende des 3. Quartals 2022 sehen wir die Preise für Primäraluminium in einer Bandbreite von +700 US$/t um die Marke von 2.700 US$/t, die von Aluminiumlegierungen bis zu 500 US$/t darunter.
Kommentar zu Zink
In den ersten fünf Monaten des Jahres 2022 war die Zinkminenproduktion um 1,7 % niedriger als im gleichen Zeitraum des letzten Jahres. Bis Ende 2022 prognostizieren wir einen Anstieg der Minenproduktion auf rund 13,2 Mio. Tonnen.
Auch die Raffinerieproduktion ging zurück: Die Produktion von raffiniertem Zink war um 1,9 % niedriger als von Januar bis Mai 2021. Bis Dezember 2022 wird eine Produktion von 13,9 Mio. Tonnen erwartet.
Der Rückgang der Zinkproduktion ist nach wie vor auf die geringere Produktion in Europa infolge der hohen Strompreise zurückzuführen.
Der Zinkverbrauch ist um 1,6 % gesunken. Für das Jahr 2022 insgesamt wird der weltweite Verbrauch leicht unter dem Niveau des Vorjahres liegen. Impulse für die Zinknachfrage werden aus China und dem übrigen Asien kommen. Der globale Zinkmarkt wird im laufenden Jahr ausgeglichen sein.
Die Zinkbestände an der LME sind auf 70.500 t gesunken. Der Rückgang setzte zur Monatsmitte ein, davor gab es einen leichten Anstieg.
Die Lagerbestände an der SHFE sanken auf 97.316 t. Die Bestände entsprechen dem Verbrauch von 4,5 Tagen, was sehr knapp ist.
Tendenz: Wir prognostizieren, dass sich der Zinkpreis bis Ende 2022 um 3.800 US$/t bewegen wird, mit einer Schwankungsbreite von +700 US$.